Kleine Spielformen in Training- und Wettspiel

Fußball ist nicht nur ein Spiel, sondern ein Spiegel der Gesellschaft – dynamisch, komplex und immer im Wandel. Gerade in Deutschland hat die Entwicklung im Kinder- und Jugendfußball in den letzten Jahren einen großen Wandel erfahren. Mit der neuen Trainingsphilosophie des DFB, die den Fokus auf die individuelle Entwicklung, Kreativität und Spielfreude legt, wird ein Paradigmenwechsel vollzogen. Ziel ist es, junge Spieler besser auf die Anforderungen des modernen Fußballs vorzubereiten, indem sie in realitätsnahen Spielsituationen gefördert werden.

Ein zentraler Bestandteil dieser Reform sind kleine Spielformen, die in ihrer Intensität und Vielseitigkeit die Kernaspekte der DFB-Philosophie widerspiegeln. Weg von starren Übungen hin zu dynamischen Spielformen, die den Spielern mehr Raum für eigene Entscheidungen geben. Diese Herangehensweise soll nicht nur das technische und taktische Können verbessern, sondern auch das Fundament für eigenverantwortliche, kreative Fußballer legen. Thomas Staack, erfahrener Trainer und Autor des Buches „Der neue Kinderfußball“, erläutert, wie kleine Spielformen perfekt in dieses Konzept passen und warum sie für Jugend- und Amateurtrainer unverzichtbar sind.

Warum kleine Spielformen im Fußball unverzichtbar sind

Thomas Staack betont im Podcast, dass kleine Spielformen eine der effektivsten Methoden sind, um Spieler ganzheitlich zu fördern. Im Vergleich zu klassischen Trainingsformaten bieten sie eine deutlich höhere Ballkontaktquote und verlangen von den Spielern permanente Aktivität. Auf engem Raum agieren zu müssen, zwingt die Spieler dazu, schnell Entscheidungen zu treffen und sich unter Druck zurechtzufinden – Eigenschaften, die im modernen Fußball unverzichtbar sind.

Darüber hinaus simulieren kleine Spielformen realistische Spielsituationen. „Im 11-gegen-11 sind viele Spieler passiv oder warten auf ihre Chance, ins Spiel einzugreifen. In kleinen Spielformen sind alle ständig gefordert“, erklärt Staack. Das bedeutet, dass selbst Spieler mit weniger Erfahrung häufiger am Spielgeschehen beteiligt sind und dadurch schneller Fortschritte machen können.

Der Spaßfaktor als Grundlage für langfristigen Erfolg

„Kinder spielen Fußball, weil es ihnen Spaß macht“, sagt Thomas Staack. Gerade dieser Aspekt wird oft unterschätzt, wenn Trainer versuchen, ihren Spielern technische oder taktische Inhalte zu vermitteln. Kleine Spielformen schaffen eine ideale Balance: Sie sind intensiv und herausfordernd, aber gleichzeitig spielerisch und motivierend.

Staack beschreibt, wie besonders jüngere Spieler durch den Erfolg in kleinen Spielformen eine positive Rückmeldung erhalten. Egal, ob es ein gewonnenes 1-gegen-1 oder ein erzieltes Tor ist – die Kinder erleben Erfolgsmomente, die sie motivieren, weiter an ihren Fähigkeiten zu arbeiten. „Ein Training, bei dem die Kinder glücklich nach Hause gehen, ist ein erfolgreiches Training“, fasst Staack zusammen.

DFB-Trainingsreform: Deutschlands neue Trainingsphilosophie

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Wie kleine Spielformen die neue DFB-Philosophie unterstützen

Die neuen Leitlinien des DFB legen den Fokus auf die individuelle Förderung jedes Spielers. Kleine Spielformen sind dafür ein zentrales Element, da sie nicht nur technische und taktische Fähigkeiten, sondern auch persönliche Kompetenzen wie Entscheidungsfreude und Teamgeist fördern.

Thomas Staack erläutert, dass durch die Flexibilität kleiner Spielformen gezielt auf die Bedürfnisse der Spieler eingegangen werden kann. Ob das Training die Verbesserung der Ballkontrolle, des Umschaltspiels oder der Defensivarbeit zum Ziel hat – die Rahmenbedingungen können angepasst werden. „Die Stärke der kleinen Spielformen liegt in ihrer Vielseitigkeit. Trainer können sie so gestalten, dass sie auf die spezifischen Anforderungen ihrer Mannschaft zugeschnitten sind“, erklärt Staack im Podcast.

Ein weiteres wichtiges Ziel des DFB ist es, Kreativität und Eigeninitiative zu fördern. Kleine Spielformen geben den Spielern die Möglichkeit, selbst Lösungen für Spielsituationen zu finden. Dadurch werden sie nicht nur technisch besser, sondern entwickeln auch ein tieferes Verständnis für das Spiel.

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Praktische Tipps für Trainer von Thomas Staack

Im Podcast gibt Thomas Staack konkrete Empfehlungen, wie kleine Spielformen erfolgreich in den Trainingsalltag integriert werden können.

Zunächst rät er, mit einfachen Formaten zu beginnen. Ein 2-gegen-2 oder 3-gegen-3 eignet sich hervorragend, um den Spielern die Grundlagen nahe zu bringen. Sobald diese beherrscht werden, können Trainer die Komplexität schrittweise erhöhen, indem sie zusätzliche Regeln einführen oder das Spielfeld anpassen.

Ein Beispiel, das Staack besonders hervorhebt, ist die Einführung von Zonen auf dem Spielfeld, in denen bestimmte Aktionen wie Dribblings oder Doppelpässe gefördert werden. Solche Anpassungen machen das Training nicht nur abwechslungsreicher, sondern helfen auch, gezielte technische und taktische Inhalte zu schulen.

Ein weiterer Tipp betrifft das Feedback. Staack empfiehlt, regelmäßig mit den Spielern über ihre Eindrücke zu sprechen. „Kinder haben oft ein gutes Gefühl dafür, was sie herausfordert und was sie motiviert“, erklärt er. Dieses Feedback hilft Trainern, ihre Einheiten noch effektiver zu gestalten.

Kleine Spielformen sind weit mehr als nur ein praktisches Trainingsmittel. Sie fördern die technischen, taktischen und sozialen Fähigkeiten der Spieler und sind ein wesentlicher Bestandteil der neuen DFB-Philosophie. Thomas Staack zeigt im Podcast eindrucksvoll, wie Trainer diese Spielformen erfolgreich umsetzen können, um ihre Spieler individuell zu fördern und gleichzeitig den Spaß am Fußball zu bewahren.

Wenn du mehr über die Praxis kleiner Spielformen und die Erfahrungen von Thomas Staack erfahren möchtest, dann höre dir die aktuelle Folge des 1x1SPORT #FUSSBALLTRAINER-Podcasts: „Kleine Spielformen im Fußballtraining“ an. 🎙️⚽

Viel Erfolg auf dem Platz!

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