Max Pelka im Gespräch: Trainer stärken, Krisen bewältigen, Erfolg gestalten

Sportpsychologie im Fußball: So werden Trainer und Spieler mental stärker

In unserer neuesten Folge des 1x1SPORT #FUSSBALLTRAINER Podcasts tauchen wir tief in die Welt der Sportpsychologie ein. Unser Gast: Max Pelka, ein Experte, der bei RB Leipzig, dem FC Bayern München und Fortuna Düsseldorf als Sportpsychologe tätig war. Er hat mit renommierten Trainern wie Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick zusammengearbeitet und weiß genau, wie mentale Stärke über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

Von Leipzig bis Bayern: Der Sprung ins kalte Wasser

Max Pelka landete auf ungewöhnliche Weise im Profifußball. "Ich wurde nach meiner ersten Saison in Leipzig plötzlich ins Büro von Ralf Rangnick gerufen. Mein Vorgänger sagte mir: 'Wahrscheinlich wird dir Ralf morgen meinen Job anbieten.' Ich dachte mir nur: Was ist das denn?!", erzählt Max über seinen unerwarteten Karrieresprung.

Von Anfang an musste er sich in einem neuen Trainerteam beweisen. "Wir kannten uns alle vorher nicht, mussten aber ab Tag zwei funktionieren. Da ist eine enorme Qualität von Ralf Rangnick sichtbar geworden: Er hat den Leuten vertraut, die vor ihm saßen."

Dieses Vertrauen und der direkte Einstieg in die Mannschaftsbetreuung legten den Grundstein für Max’ Arbeit als Sportpsychologe.

Was macht ein Sportpsychologe im Profi-Team?

Viele denken bei Sportpsychologie an mentale Unterstützung für Spieler – doch Max Pelka sieht seine Rolle noch viel breiter:

  • Unterstützung des Cheftrainers: "Der Trainer ist das Zentrum des Systems. Unsere Aufgabe ist es, ihn so zu unterstützen, dass er mit der Mannschaft bestmöglich agieren kann."
  • Spielvorbereitung & mentale Matchpläne: "Wie visualisiere ich Ziele für das Team? Wie stelle ich sicher, dass die Mannschaft psychologisch optimal auf ein Spiel vorbereitet ist?"
  • Analyse aus psychologischer Sicht: "Was passiert nach Fehlern? Wie reagiert die Mannschaft nach Rückschlägen? Welche Muster kann man erkennen?"
  • Spielerbetreuung während Verletzungen: "Eine lange Verletzung bedeutet oft Einsamkeit und harte Arbeit. Die mentale Begleitung in dieser Phase ist enorm wichtig."
  • Kommunikation & Teamdynamik: "Der Trainer braucht einen neutralen Spiegel. Ich gebe ehrliches Feedback, nicht nur zur Taktik, sondern auch dazu, wie seine Botschaften ankommen."

Mentalität: Der Unterschied zwischen Bayern und Leipzig

Während RB Leipzig als aufstrebender Klub immer neue Grenzen sprengen wollte, herrscht beim FC Bayern ein ganz anderer Erfolgsdruck. "Bei Bayern ist es normal, Meister zu werden. Und es ist gleichzeitig Pflicht. Wenn du alle drei Titel holst, war die Saison okay. Wenn du keinen holst, wird es ungemütlich."

Das bedeutet eine völlig andere mentale Ausgangslage. Während Leipzig nach oben strebte, musste Bayern sein Niveau dauerhaft halten – eine gewaltige mentale Herausforderung.

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Umgang mit Krisen: Wie Trainer mental stabil bleiben

Jeder Trainer kennt den Moment, in dem eine Niederlage das ganze Umfeld in Frage stellt. Besonders beim FC Bayern wird jeder Punktverlust medial aufgebauscht. "Bei Bayern bedeutet eine einzige Niederlage schon, dass es stürmisch wird."

Doch Max Pelka gibt Trainern klare Strategien an die Hand:

  • Eine gesunde Stress-Erholungsbalance schaffen: "Ohne Erholung bist du langfristig nicht leistungsfähig. Wenn du ständig alles durchdenkst und keine Pausen einbaust, wirst du irgendwann dafür bezahlen."
  • Mentale Inseln in den Alltag einbauen: "Selbst kurze Spaziergänge ohne Handy oder bewusste Ruhemomente sind entscheidend, um den Kopf freizubekommen."
  • Trennung zwischen Arbeit und Freizeit: "Wie schaffe ich es, nach einem intensiven Trainingstag auch mental abzuschalten, anstatt noch stundenlang über die Einheit nachzudenken?"

Ein Beispiel, das für viel Aufsehen sorgte, war Julian Nagelsmanns Skiausflug während einer schwierigen Phase bei Bayern. Doch für Max ist klar: "Diese Erholung ist essenziell! Die Medien haben es negativ dargestellt, aber langfristig braucht jeder Trainer solche Auszeiten."

Burnout im Trainerberuf: Eine unterschätzte Gefahr

Der Trainerjob ist mental extrem fordernd. "Wenn du zwei, drei Jahre unter diesem Hochdruck gearbeitet hast, macht es Sinn, sich eine Pause zu nehmen."

Viele Trainer merken erst nach ihrem Jobende, wie ausgelaugt sie wirklich sind. Deshalb rät Max jedem Coach, präventiv auf seine mentale Gesundheit zu achten:

  • Selbstgespräche bewusst steuern
  • Positive Routinen etablieren
  • Unterstützung durch Mentoren oder Psychologen annehmen

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