Warum dein Team nur so gut ist, wie es passt
90. Minute, Pokal-Halbfinale. Dein Team führt 1:0, der Gegner läuft an. Dein Sechser bekommt den Ball, will das Spiel beruhigen und spielt einen ungenauen Pass in die Mitte. Ballverlust. Zwei Pässe später steht es 1:1. Verlängerung, Elfmeterschießen, das Spiel kippt. Alles wegen eines einzigen schlechten Passes.
Präzise Pässe sind das Herzstück des modernen Fußballs. Jeder Ballverlust kann der Startschuss für einen gefährlichen Konter sein und damit spielentscheidend. Wer den Ball sicher in den eigenen Reihen hält, bestimmt das Tempo, kontrolliert den Rhythmus und diktiert das Spielgeschehen. Genau deshalb lohnt es sich, Passtechniken von Grund auf sauber zu trainieren.
Vor allem im Kinder- und Jugendfußball lohnt es sich, auf diese Grundlagen zu achten. Ein sicherer Pass ist oft der erste große Entwicklungsschritt, den junge Spielerinnen und Spieler meistern müssen. Trainerinnen und Trainer tun gut daran, früh beidfüßiges Passspiel zu fördern und den Kindern zu zeigen, wie sie den Ball sauber treffen. Denn wer mit zehn Jahren lernt, den Ball präzise zu spielen, hat später einen immensen Vorteil – nicht nur technisch, sondern auch in seiner Spielintelligenz.
Der Druckpass – die Basis jedes Spiels
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Mehr InformationenDer Druckpass ist die wichtigste und am häufigsten eingesetzte Passtechnik. Er sorgt dafür, dass der Ball kontrolliert und flach gespielt wird. Das Standbein steht dabei hinter dem Ball und zeigt in Spielrichtung. Der Ball wird mittig getroffen, damit er weder hochspringt noch Effet bekommt. Der Oberkörper ist leicht über den Ball geneigt, der Anlauf erfolgt gerade, sodass der Ball sauber in die gewünschte Richtung gespielt wird. Schon bei den Kleinsten sollte man darauf achten, dass sie den Druckpass mit beiden Füßen üben, so reduzieren sich Ballverluste im Spiel deutlich.
Der Flugball – für die schnelle Spielverlagerung
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Mehr InformationenDer Flugball ist ideal, wenn größere Distanzen überbrückt werden müssen. Er eignet sich hervorragend, um das Spiel blitzschnell auf die andere Seite zu verlagern. Damit der Ball abhebt, wird er in der unteren Hälfte getroffen und mit einer größeren Ausholbewegung gespielt als beim Druckpass. Wichtig ist, dabei das Gleichgewicht zu halten, damit der Ball nicht unkontrolliert fliegt. Zuerst sollte man den Flugball über kurze Distanzen trainieren, bevor man Spielerinnen und Spieler auf lange Diagonalbälle gehen lässt.
Der englische Ball – für den Überraschungsmoment
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Mehr InformationenEin englischer Ball ist eine Passtechnik für weite, flache Bälle, die knapp über dem Boden fliegen und schnellstmöglich den Mitspieler erreichen sollen. Mit dieser Passtechnik kann man einen sehr präzisen Pass über lange Distanzen spielen. Zudem hat man den Vorteil, dass der Ball sehr schnell bleibt und dadurch auch schnell beim Empfänger ankommt.
Man spielt einen Englischen Ball, indem man den Ball leicht unter der Mitte trifft und ihn mit geradem Anlauf kräftig anstößt. Der Fuß sollte dabei nach außen zeigen, und nach der Berührung des Balls streift der Fuß über den Rasen.
Der englische Ball sorgt besonders im Offensivspiel für Gefahr. Man spielt den Ball mit Besonders effektiv ist dieser Pass bei Standardsituationen oder Schnittstellenpässen in den Strafraum.
Der Schwungball – Kurve und Länge kombiniert
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Mehr InformationenDer Schwungball ist ein Effetpass. Er wird mit einer schwingenden Bewegung gespielt und landet mit leichter Kurve im freien Raum. Der Ball wird seitlich unten getroffen, die Ausholbewegung ist schwungvoll und das Standbein ist hinter dem Ball. Diese Technik eignet sich besonders, um das Spiel zu verlagern auch wenn ein gegnerischer Stürmer in der Passlinie stehen sollte und man den Ball in die Laufrichtung des Mitspielers spielen möchte.
So kontrolliert ein Profi das Spiel
Joshua Kimmich gilt als einer der besten Passspieler der Bundesliga. Mit einer Passquote von über 90 % bringt er nahezu jeden Ball zum Mitspieler – selbst unter hohem Gegnerdruck. Ein einziger präziser Flugball von ihm kann das gesamte Spielfeld öffnen und einen Angriff einleiten. Besonders eindrucksvoll ist, wie er immer wieder mit punktgenauen Diagonalbällen die Außenstürmer in Szene setzt und damit sofort Torgefahr erzeugt.
Solche Szenen zeigen, warum Passtechniken so wichtig sind: Sie sind nicht nur ein technisches Detail, sondern der Schlüssel, um das Spiel zu kontrollieren, Chancen zu kreieren und den Gegner permanent unter Druck zu setzen.
Fazit – Passtechniken sind Spielkontrolle
Passtechniken sind mehr als nur technische Übungen, sie sind der Schlüssel zu Ballkontrolle, Tempo und Torchancen. Wer die vier wichtigsten Techniken beherrscht, hat immer eine Lösung parat, egal ob ein kurzer Sicherheitspass gefragt ist oder eine lange Spielverlagerung.
Trainiere Passtechniken regelmäßig, variantenreich und in spielnahen Situationen. So lernen Spielerinnen und Spieler nicht nur, den Ball zu treffen, sondern auch, im richtigen Moment die richtige Technik auszuwählen. Am Ende gilt: Dein Team spielt nur so gut, wie es passt. Präzise Pässe sind der erste Schritt zu einem dominanten Spiel und damit zu mehr Erfolg auf dem Platz.
Autor: Pascal Feber, Co-Autor: Ruby-Sky Rützel