Effektives Amateurtraining mit Coach Daniel Weber

Daniel Weber

FUSSBALLTRAINER
TORWARTTRAINER VON MICHAEL RENSING

Weil den Spielern mit dem richtigen Handwerkszeug der Aufstieg gelingen kann!

In seiner Zeit beim FC Bayern München arbeitet Daniel Weber als ­Jugend- und Amateur-Torwarttrainer eng mit Sepp Maier und Michael Rensing zusammen. Nach seinen aktiven Stationen als Torhüter beim 1. FC Köln und Preußen Köln kommt er nach München, um Sport zu studieren. Nebenher arbeitet er als Auswahl-Torwarttrainer beim DFB und dem Bayerischen Fußballverband. Mit seiner ehemaligen Trainerstation bei der Herrenmannschaft des VfR Garching steigt er innerhalb der letzten sieben Jahre viermal auf.

Daniel Webers Tipps für Fußballtraining im Amateurtraining

Kommunikation und Struktur

Beim VfR Garching hatte Daniel drei Trainingseinheiten pro Woche, an denen jeder Spieler möglichst ­regelmäßig teilnehmen sollte. Eine hohe Anwesenheitsquote ist Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Training. Der Unterschied zum Profifußball ist gewaltig, denn die Spieler arbeiten oder studieren tagsüber. Familie und Beruf gehen immer vor. Wichtig ist eine geregelte Struktur: Verspätet sich ein Spieler beispielsweise oft, wird dies offen in der Mannschaft besprochen. Auch unentschuldigtes Fehlen ist selten. Dafür gibt es eine Mannschaftskasse, in die eingezahlt werden muss, wenn man seine Abwesenheit niemandem gemeldet hat.

Die Erklärbarkeit von Dingen ist für Daniel ein sehr wichtiger Faktor für eine funktionierende Kommunikation im Team. So versucht er auch, seinen Spielern alle Trainer Entscheidungen so gut wie möglich zu begründen. Entscheidet er etwas aus dem Bauch heraus, gibt er das offen zu. Für eine gute Mannschaftsführung muss allen bewusst sein, dass der Trainer die Entscheidungen fällt und Regeln aufstellt, doch auch für seine Fehler geradesteht.

Ebenso muss Daniel als Trainer viele unterschiedliche Charaktere erkennen und auch mit ihnen umgehen können. Manche Spieler ­brauchen die Unterstützung ihres Trainers seltener, ein anderer dafür umso mehr. Trotzdem gibt es kein einheitliches „Rezept“ für jede Mannschaft. Eine stimmige Chemie zwischen Spielern und Trainer, sowie zwischen den Spielern untereinander ist hilfreich für eine gute Mannschaftsleistung.

Aufwärmen

In seinem Aufwärmtraining versucht Daniel, die Spieler so wenig wie möglich in ihren verschiedenen Positionen zu trennen. ­Sogar die Torhüter machen einen großen Teil des Aufwärmens zusammen mit dem Rest der Mannschaft. Die Inspiration für sein Training ­gewinnt ­Daniel aus den Trainingseinheiten anderer Teams, sei es Arsenal, Bayern oder der Drittligist Unterhaching. Aus jedem Training kann man zumindest Kleinigkeiten mitnehmen und im eigenen Team anwenden. Das Training mit Amateurmannschaften muss aufgrund der begrenzten Zeit selbstverständlich viel kompakter gestaltet und teilweise vereinfacht werden, zum Beispiel durch das Erweitern der Anzahl von Ballkontakten bei Ballan- und Mitnahme.

Trainingsschwerpunkte

Dinge, auf die Daniel in seinem Training besonders achtet, sind ein ausgewogen beidfüßiges Spielen, möglichst viele Ballkontakte und in fast jeder Übung ein Torschuss.

Die hohe Anzahl an Ballkontakten baut Daniel bereits in die Aufwärmphase ein. Wird diese mit Ball gestaltet, können die Spieler in jeder Trainingseinheit noch einmal bis zu 200 Ballkontakte zusätzlich gewinnen. Auch hier spielt wieder der Faktor der Zeitbegrenzung eine große Rolle: Die Trainings-Anteile ohne Ball sind verlorene Zeit.

Auch wenn der stärkere Fuß nicht vernachlässigt werden sollte, kann man sich doch in entscheidenden Situationen, wie beim Zweikampf vor dem Tor, oft nicht aussuchen, welchen Fuß man benutzt. Ein sehr schwacher linker oder rechter Fuß kann dabei schnell zum Nachteil werden. Deshalb sollte die Beidfüßigkeit schon im Jugendbereich geschult werden. Es ist jedoch nie zu spät, mit viel Ehrgeiz und Geduld beide Füße zu trainieren.

Viele von Daniels Übungen enden mit einem Torschuss. Er legt viel Wert auf Abschlussorientierung, damit die Spieler im Zweikampf zur Motivation mit einem Ziel vor Augen arbeiten können. So macht auch die folgende Übung um einiges mehr Spaß.

Übung: „Durch die Mitte“

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In dieser Spielgestaltungs-Übung spielen vor allem folgende Positionen eine tragende Rolle:

  • Der „Spielmacher“ auf der 10er-Position im offensiven Mittelfeld
  • Der Mittelstürmer (9er-Position)
  • Ein defensiver Mittelfeldspieler (6er-Position)
  • Ein Außenverteidiger (2er-/3er-Position)

Der Spielmacher

Die Übung trainiert das Zusammenspiel der 9 im Sturm und des „Spielmachers“ auf der 10er-Position. Dieser ist meist derjenige, der in den Rückraum zwischen 11 Meter- und 16-Meter-Raum nachkommt, um auf weniger geglückte Flanken auf Stürmer oder eine zu kurz geratene Abwehr des Gegners zu reagieren. Er muss den Ball von der „zweiten Reihe“ aus so gut wie möglich verwerten.

Ablauf

Die Ausgangsposition ist der offensive Mittelkreis der ­gegnerischen Hälfte. Die Position 6, ein defensiver Mittelfeld­spieler, passt den Ball von hinten auf die 10 (1), die den Ball zurückspielt, ­damit genau auf die Sturm-9 gespielt werden kann (2). Während­dessen muss der Weg zwischen 6 und 9 von der 10 freigemacht werden (3), um ­seinen eigenen Gegenspieler wegzuziehen und sich schließlich ­wieder freizulaufen.

An dieser Stelle muss der Egoismus des 10er-­Spielers ­zurücktreten, damit eine neue Spielsituation kreiert werden kann. Der Ball wird von der 9 zügig zurück auf die 10er-Position gespielt (4). ­Währenddessen läuft ein hinterer Abwehrspieler an der ­Seite ­entlang und bietet eine Anspielmöglichkeit, die unbedingt genutzt werden ­sollte, um das Spiel nach außen zu öffnen (5+6).

Nun können mehrere Offensivpositionen in den 16-Meter-Raum nachrücken. Durch eine Flanke vom Außenspieler befördert einer von ihnen den Ball ins Tor (7+8+9).

Variation

Die Position 10 wird durch einen langen Flugball von ­hinten auf die Position 9 überspielt. Dieser spielt dann direkt auf die 10 (1). Der 10er befördert den Ball nach außen, wo sich ein Außenspieler positioniert (2).

Währenddessen rücken alle offensiven Spieler in den 16-Meter-Raum vor. Sie kreuzen so, dass der hinterste Stürmer zum kurzen Pfosten und die 10 in den Rückraum gelangt und warten auf eine Flanke vom Außenspieler, die zügig erfolgen sollte (3). Die Übung wird mit einem Kopfball oder einer Direktabnahme von einem der drei Offensivspieler abgeschlossen (4).

Anwendung auf Jugendmannschaften: Obwohl Daniel vornehmlich mit erwachsenen Spielern arbeitet, eignet sich sein Training auch für Jugendspieler. Allerdings muss die Belastung verschoben werden: Die Übungen am besten in vereinfachter Form abhalten.

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