Zwischen Unterstützung und Herausforderung: Der richtige Umgang mit Eltern im Jugendfußball

Lothar Matthäus, der Rekordnationalspieler und Weltmeister von 1990, hat sich vor Kurzem aus dem Traineramt der U13 des TSV Grünwald zurückgezogen – trotz sportlicher Erfolge, dreifacher Meisterschaft und Aufstieg in die höchste Liga. Doch der Rücktritt war kein Ergebnis sportlicher Herausforderungen, sondern ein Resultat der immer schwieriger werdenden Zusammenarbeit mit Eltern. Ständige Anrufe, Beschwerden über Spielzeit und Positionierungen sowie hitzige Konflikte zwischen den Eltern machten das Trainerdasein für ihn zur Belastungsprobe. Der Spaß am Coaching wich dem Frust über Egoismus und Einmischungen abseits des Spielfelds.

Dieses Beispiel ist bezeichnend für ein Phänomen, das viele Jugendtrainer kennen: Eltern, die aus bester Absicht handeln, dabei jedoch oft das Wohl des Teams oder die professionelle Arbeit der Trainer aus den Augen verlieren. Doch es gibt eine gute Nachricht: Genau jene Eltern, die manchmal als Herausforderung empfunden werden, können zu wertvollen Unterstützern und Verbündeten werden.

In diesem Artikel zeigen wir, wie Trainer durch klare Kommunikation, sinnvolle Einbindung und ein wertschätzendes Miteinander, die Zusammenarbeit mit Eltern in eine echte Erfolgsgeschichte verwandeln können – zum Wohle der Kinder, des Teams und des gesamten Vereins.

Typische Herausforderungen in der Elternarbeit

Das Beispiel von Lothar Matthäus macht deutlich, wie schwierig der Umgang mit Eltern im Jugendfußball sein kann. Es sind häufig nicht die sportlichen Aufgaben, die den Traineralltag belasten, sondern die Herausforderungen abseits des Spielfelds. Häufig begegnen Jugendtrainer dabei zwei extremen Verhaltensweisen: Überengagement und Desinteresse.

Auf der einen Seite gibt es Eltern, die sich intensiv einbringen, oft aber zu sehr. Sie hinterfragen die Entscheidungen des Trainers, verlangen mehr Einsatzzeit für ihre Kinder oder drängen auf bestimmte Positionen – nicht selten, um ihre eigenen sportlichen Ambitionen durch ihr Kind auszuleben. Dieses Verhalten kann zu Spannungen führen, sowohl zwischen Trainer und Eltern als auch innerhalb der Mannschaft.

Auf der anderen Seite stehen Eltern, die kaum Interesse zeigen. Sie erscheinen selten zu Spielen, informieren sich nicht über den Fortschritt ihrer Kinder und sind kaum bereit, organisatorische Aufgaben zu übernehmen. Dies kann dazu führen, dass sich Trainer und Mannschaft isoliert fühlen und die notwendige Unterstützung fehlt.

Ein weiteres häufiges Problem sind Konflikte innerhalb der Elternschaft. Unterschiedliche Erwartungen, Ambitionen und Meinungen können Spannungen erzeugen, die nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder und Trainer belasten. Wenn diese Konflikte eskalieren, können sie das Mannschaftsklima erheblich stören.

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Strategien für eine konstruktive Zusammenarbeit

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, braucht es klare Strukturen und eine proaktive Kommunikation. Ein erster Schritt ist, Eltern von Anfang an in die Abläufe einzubinden und sie über die Ziele und Prinzipien des Trainings zu informieren. Regelmäßige Elternabende schaffen Transparenz und bieten die Möglichkeit, Erwartungen abzugleichen. Auch digitale Kommunikationsmittel, wie WhatsApp-Gruppen oder Newsletter, können helfen, Informationen unkompliziert und schnell zu verbreiten.

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Autor: Pascal Feber

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