Zwei offensive Grundordnung können auf dem Papier zwar identisch sein, in der Praxis aber ganz unterschiedlich umgesetzt werden. Dies möchten wir mithilfe von vier unterschiedlichen Interpretationen des 4-3-3 und den Effekt unterschiedlicher Ballbesitzstrukturen beleuchten. Dabei werden wir nicht nur auf die Effekte auf das Spiel mit Ball, sondern auch auf die Auswirkungen auf das defensive Umschaltspiel eingehen.
#1- Das „klassische“ 4-3-3
Ein „klassisches“ 4-3-3 in Ballbesitz besteht aus 2 zurückgezogenen Innenverteidigern, die meist der Ausgangspunkt des Spielaufbaus sind. Davor agieren 2 breite Außenverteidiger, 1 Sechser sowie 2 Achter, welche die beiden Halbräume besetzen. Auf der letzten Linie agieren 2 breite Außenstürmer und 1 Mittelstürmer.
Viel Raum für das Ballbesitzspiel
In dieser Ballbesitzstruktur im 4-3-3 wird ein großer Teil des Spielfeldes für das Ballbesitzspiel abgedeckt. Zumindest in der Theorie sorgte diese weiträumige Raumaufteilung dafür, dass das der Ball leichter in den eigenen Reihen gehalten werden kann – der Gegner hat weitere Wege zurückzulegen und das eigene Team hat mehr Raum im Positionsspiel zur Verfügung. Zusätzlich kann es passieren, dass der Gegner auf mehreren Linien weiter auseinandergezogen wird und das Zentrum und die Halbräume leichter zu bespielen sind.
Nachteil im defensiven Umschaltspiel
Gleichzeitig sorgen die größeren Abstände in dieser Ballbesitzstruktur aber auch für ungünstige Rahmenbedingen, wenn der Ball verloren geht. Es ergeben sich viele große Passfenster. Dadurch kann der Gegner leichter Linien überspielen oder ein Pass in die Tiefe umsetzen. Außerdem sind die Außenbahnen doppelt breit besetzt, folglich haben gleich 4 Spieler weite Wege, um Zugriff auf die „wichtige“ Feldmitte zu bekommen.
Ungünstige Passwinkel auf den Außenbahnen
Im Zusammenspiel zwischen den Außenverteidigern und -außenstürmern ergibt sich eine vertikale Passlinie. Vertikale Zuspiele in Spielrichtung sorgen zwar für einen Raumgewinn, haben aber 2 wesentliche Nachteile gegenüber diagonalen Zuspielen:
diagonale Zuspiele in Spielrichtung sorgen nicht nur für einen Raumgewinn sondern auch für eine zusätzliche Spielverlagerung.
Bei diagonalen Zuspiele ergibt sich ein günstigeres Blickfeld des Passempfängers. Dieser kann in einer offenen Stellung die Tiefe als auch den Passgeber im Blickfeld behalten. Wird ein Spieler mit einem vertikalen Zuspiel gesucht, muss dieser seinen Blick oftmals weiter von der Spielrichtung abwenden. Dadurch ist es schwieriger die Tiefe im Auge zu behalten und das Spiel direkt nach vorne fortzusetzen.
Gleich gehts weiter...
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Autor: Luis Österlein