Was macht ein junges Talent mental stark? Wie gehen Spieler mit Druck um? Und welche Rolle spielen Trainer und Eltern in der Entwicklung?
Im 1x1SPORT #FUSSBALLTRAINER Podcast sprechen wir erneut mit Max Pelka, der als Sportpsychologe im NLZ von Fortuna Düsseldorf gearbeitet hat, bevor er mit RB Leipzig und dem FC Bayern in den Profifußball wechselte. Diesmal geht es um die mentalen Herausforderungen im Jugendfußball und darum, wie Trainer ihre Spieler optimal unterstützen können.
Wie kam Max Pelka in den Jugendfußball?
„Mein Einstieg kam über mein Netzwerk. Ich hatte schon früh Kontakt zu Trainern, die später in Düsseldorf gearbeitet haben. Dann habe ich im Studium meine Masterarbeit über Torhüter geschrieben und kam über diese Verbindung zurück ins NLZ.“
Sein erster Job in der Sportpsychologie begann mit nur ein bis zwei Nachmittagen pro Woche. Dort betreute er die U15, U16 und U17. Doch schnell merkte er: Es ist unmöglich, mit so wenig Zeit eine individuelle Betreuung für jeden Spieler zu leisten.
„Ich habe Workshops gegeben, versucht, sportpsychologische Elemente direkt ins Training zu integrieren und vor allem eng mit den Trainern zusammengearbeitet. Mein Ziel war es, dass die Trainer in der Lage sind, die Spieler mental zu begleiten, weil sie ja tagtäglich mit ihnen arbeiten.“

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Die größten mentalen Herausforderungen im Jugendfußball
Jugendspieler stehen unter enormem Druck – nicht nur von Trainern, sondern auch von Eltern und sich selbst.
„Es ist ein Hauen und Stechen um die Positionen, die einen dann vielleicht in den Profibereich bringen. Und es wird, glaube ich, auf Kosten der mentalen Gesundheit in diesem Umfeld gegangen.“
Nur ein Bruchteil der Talente schafft es wirklich in den Profifußball. Doch die Erwartungshaltung bleibt riesig.
„Die mentale Gesundheit sollte eigentlich im Vordergrund stehen. Aber das ist oft nicht der Fall. Natürlich hat man als junger Spieler genau diese Erwartungshaltung, dass man es schaffen will. Man tut alles dafür – und da fallen dann manchmal andere Dinge unter den Tisch.“
Wie können Trainer hier helfen? Indem sie mentale Aspekte ins tägliche Training einbauen und ihre Spieler gezielt auf Rückschläge vorbereiten.
Wie können Trainer mentale Stärke bei Spielern fördern?
Max Pelka weiß, dass Trainer im Jugendbereich oft wenig Zeit für sportpsychologische Themen haben. Doch es gibt einfache Strategien, um die mentale Widerstandskraft der Spieler zu stärken.
„Ich habe mit den Trainern daran gearbeitet, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie in den Alltag einbauen können. Wie vermittle ich mentale Routinen? Wie setze ich Zielgespräche richtig? Wie helfe ich Spielern, nach Rückschlägen stabil zu bleiben?“
Ein entscheidender Faktor: Selbstgespräche der Spieler.
„Der Außenspieler, der neunmal im Dribbling gegen den Außenverteidiger hängen bleibt – denkt er beim zehnten Mal daran: ‚Macht eh keinen Sinn mehr?‘ Oder nimmt er sich für diesen zehnten Anlauf die gleiche Energie wie für den ersten? Weil genau das kann der entscheidende Moment sein. Wenn dieser zehnte Versuch zum Tor führt, spricht niemand mehr über die neun davor.“
Diese Art der mentalen Stärke ist trainierbar – wenn Trainer sie gezielt in den Fokus rücken.
Zwischen Trainern, Eltern und Erwartungen – Der Kampf der Jugendspieler
Eines der größten Probleme im Jugendfußball ist der Erwartungskonflikt zwischen Trainern, Eltern und Spielern.
„Ein Spieler ist oft in einem Konflikt zwischen dem, was der Trainer von ihm erwartet, dem, was seine Eltern sehen wollen, und dem, was er selbst eigentlich will. Vielleicht möchte sein Papa, dass er viele Tore schießt. Der Trainer will, dass er sich ans Pressing hält. Und er selbst hat vielleicht nochmal ganz andere Vorstellungen.“
Max sieht hier die Verantwortung beim Trainer, klare Regeln und Kommunikation mit allen Beteiligten zu schaffen.
„Der Trainer ist der Chef dieses Teams. Er gibt die Regeln und Handlungsempfehlungen für alle vor. Dazu gehört auch die Kommunikation mit den Eltern – offen, klar und transparent. Das hilft, unnötige Konflikte zu vermeiden.“
Gerade in der Jugend sollte es darum gehen, die Spieler nicht nur sportlich, sondern auch mental zu begleiten.
Wie Trainer in schwierigen Phasen Ruhe bewahren
Nicht nur Spieler stehen unter Druck – auch für Trainer kann es herausfordernd sein, mit Niederlagen, Erwartungsdruck und Unzufriedenheit umzugehen.
„Als Trainer musst du verstehen, dass nicht alles nach einer Niederlage schlecht ist – und nicht alles nach einem Sieg überragend. Der klare Blick auf das, was wirklich zählt, ist entscheidend.“
Max spricht über die Kunst, den Fokus nicht zu verlieren – ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg.
Was kannst du aus dieser Podcast-Folge mitnehmen?
Diese Podcastfolge liefert praxisnahe Tipps für Trainer, die ihre Spieler mental besser aufstellen wollen. Sie zeigt, welche psychologischen Herausforderungen junge Spieler haben und wie man als Trainer darauf reagieren kann.
Wenn du wissen möchtest, wie du dein Team nicht nur taktisch, sondern auch mental besser machst, dann solltest du die komplette Folge mit Max Pelka hören.
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