Aufbruch im deutschen Fußball: Die „Trainingsphilosophie Deutschland“ als Antwort auf tiefgreifende Herausforderungen

Die U21 als Spiegel der deutschen Fußballentwicklung

In den letzten Jahren hat die DFB-Reform unter Hannes Wolf große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie den deutschen Fußball, insbesondere im Nachwuchsbereich, grundlegend verändern soll. Doch warum ist eine solche Reform notwendig, und welche Faktoren haben zu dieser Notwendigkeit geführt? Dies hat viele Gründe, die sich unter anderem im internationalen Vergleich der U21-Mannschaften gut ablesen lassen.

Länder wie Frankreich und England zeichnen sich durch eine weitaus höhere Anzahl an Einsätzen in ihren U21-Teams aus, mit 3-4 Mal so vielen Spielminuten in ihren Ligen im Vergleich zu Deutschland. Diese Diskrepanz macht deutlich, dass die Ausbildung und die Spielpraxis für junge Talente in diesen Ländern intensiver gefördert werden.

Die U21-Mannschaft hat sich als ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Fußballausbildung in Deutschland etabliert. Hier ist die Differenz im biologischen Alter nicht mehr so extrem wie beispielsweise in einer U15, was es ermöglicht, Talente wie Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern zu fördern und Rückschlüsse zu ziehen. Der Bayernprofi, der als Spätzünder mit einer Größe von über 1,88 m in den Profifußball aufgestiegen ist, verdeutlicht, dass talentierte Spieler nicht immer frühzeitig den Durchbruch schaffen.

Dennoch stehen wir vor großen Herausforderungen. Seit 2010 zeigt die Kurve des Einsatzes einheimischer U23-Spieler in der Bundesliga einen rückläufigen Trend, während ausländische junge Spieler kontinuierlich mehr Einsatzzeiten erhalten. Diese Entwicklungen werfen nicht nur Fragen zur Qualität unserer Nachwuchsausbildung auf, sondern auch darüber, ob wir unseren Talenten die nötigen Rahmenbedingungen bieten, um im Profifußball erfolgreich zu sein.

Veränderungsbedarf im Jugendfußball: Herausforderungen im Breiten- und Leistungssport

Nicht nur im Leistungsbereich, sondern auch in den Breitensportvereinen gibt es wesentlichen Anlass zur Veränderung. Ein besorgniserregendes Beispiel ist, dass viele dieser Vereine gezwungen sind, ihre A-Jugenden abzumelden, obwohl sie in der Regel zahlreiche E-Jugenden aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass es im Übergang von den jüngeren Altersklassen zu den älteren nicht nur an talentierten Spielern fehlt, sondern auch an der Motivation und Freude am Fußball, die für eine erfolgreiche Entwicklung entscheidend sind. Wenn die Basis des Fußballs in den Vereinen nicht ausreichend gefördert wird, können die negativen Auswirkungen auf den gesamten deutschen Fußball nicht ignoriert werden. Die neue DFB-Reform zielt darauf ab, sowohl die individuelle Entwicklung der Spieler als auch die Begeisterung für den Fußball zurückzugewinnen, indem innovative Konzepte umgesetzt werden.

Weitere Veränderungen seit 2010: Ein Blick auf die Entwicklungen im deutschen Fußball

Seit 2010 haben sich im deutschen Fußball nicht nur die Strukturen der Nachwuchsausbildung, sondern auch die Rahmenbedingungen und der Umgang mit Talenten erheblich verändert. Im Profibereich wurden wöchentlich 16-20 Minuten im 4v4-Format gespielt, was in den Nachwuchs implementiert wurde. Dadurch wurde früh im Nachwuchs in großen Spielformen gespielt und weniger in kleinen Spielformen mit vielen Kontakten, Zweikämpfen, Dribblings und Torschüssen für den einzelnen Spieler.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die "Rondoisierung" und Taktisierung des Nachwuchsfußballs. Während früher keine Videoanalysen zur Bewertung der Gegner vor einem A-Jugend-Spiel durchgeführt wurden, und auch unsere Weltmeister von 2014 sowie auch aktuelle Profis wie Ilkay Gündogan oder Joshua Kimmich sind ohne Videoanalyse groß geworden. Heute ist die Videoanalyse ein integraler Bestandteil der Vorbereitung und der taktischen Schulung bis in untere Altersklassen. Dadurch werden Kinder schon früh in taktische Muster gebracht und ihre Kreativität wird sowohl in Rondos als auch im Spiel limitiert.

Zusätzlich ist zu beobachten, dass Kinder heutzutage weniger Zeit auf Bolzplätzen verbringen. Früher konnten sie sich sogar vor Mannschaftstrainings ohne Pause mit älteren und jüngeren Spielern messen, was ihnen die Freiheit gab, in ihrem Dribbling und ihrer Kreativität zu experimentieren. Diese Möglichkeiten sind im Laufe der Zeit zurückgegangen, was den kreativen Raum einschränkt, den der Bolzplatz geboten hat. Um diese kreative Entfaltung wieder zu fördern, gilt es nun, ähnliche Spielformen wie das 4v4 in das Mannschaftstraining zu integrieren und den Kindern die Freiheit zu geben, sich spielerisch weiterzuentwickeln.

Die DFB-Reform: Innovative Ansätze für den Jugendfußball bei 1x1SPORT

Die DFB-Reform bringt wertvolle Hilfestellungen, innovative Änderungen und inspirierende Anregungen für Trainer im Leistungs- und Amateurbereich der Jugend. Von der Steigerung der Nettospielzeit über kleine Spielformen bis hin zu altersgerechten Trainingseinheiten deckt die Reform alle Aspekte des modernen Jugendfußballs ab – stets mit dem Ziel, Spaß, Freude und Motivation in den Vordergrund zu stellen. Wir bei 1x1SPORT greifen diese Ansätze auf und bieten mit dem Online-Kurse „Minitore Kindertraining“ einen idealen Rahmen, um diese neuen Trainingsmethoden kennenzulernen und das eigene Training um entscheidende Prozente zu verbessern. Weitere detaillierte Artikel zur DFB-Reform und ihrer Umsetzung werden in unserem Magazin folgen.

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