Pressing im 4-2-3-1

In diesem Beitrag  setzen wir uns mit dem Pressing im 4-2-3-1 auseinander. Wir stellen dir Möglichkeiten vor, wie du in der 4-2-3-1-Formation den Gegner kontrollierst und den Ball im hohen Pressing eroberst . Wir präsentieren dir Strategien gegen 2 und 3 gegnerische Aufbauspieler. Wir zeigen das Anlaufverhalten Schritt für Schritt. Und wir gehen auf die Aufgaben der einzelnen Spieler ein.

Grundordnung 4-2-3-1

Grundordnung 4-2-3-1

Pressing gegen 2 Aufbauspieler

Agiert der Gegner mit 2 Spielern in der 1. Ebene, lenken wir den Gegner zunächst auf einer Seite. Aus einem kompakten Zentrum heraus isolieren wir den Gegner anschließend am Flügel, um dann den Ball zu erobern.

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Ausgangspunkt: Torabstoß

Betrachten wir unsere Presssingstrategie gegen 2 Aufbauspieler ausgehend vom gegnerischen Torabstoß. Dabei positioniert sich die einzige Spitze direkt an der Strafmautkante, um das Pressing mit einer kurzen Spieleröffnung des Gegners einzuleiten. Die 3er-Riehe dahinter steht kompakt, damit das Zentrum geschlossen ist. Das Spiel mit der Doppelsechs ermöglicht ein aktives Vor- oder Rausrücken der ballnahen Sechs, da der Raum von der Abwehr durch den zweiten Sechser gesichert werden kann.

Abbildung 2

Abbildung 2

Der Stürmer leitet das Pressing ein

Mit der Spieleröffnung des gegnerischen Torhüters wir das Pressing sofort eingeleitet. Der Stürmer läuft den angespielten Innenverteidiger in einem Bogen hat. Dabei versucht der Angreifern den zweiten Innenverteidiger und den Torhüter abzuschneiden, um den Spielaufbau des Gegners auf einer Seite zu isolieren. 

Abbildung 3

Abbildung 3

Anmerkung:

Der Bogen sollte nicht größer als nötig gewählt werden. Andernfalls kann es passieren, dass der Innenverteidiger nach vorne „stößt“ und der Angreifer keinen Zugriff mehr hat.

Die offensive 3er-Reihe schließt das Zentrum

Abbildung 4

Abbildung 4

Die 3 offensiven Mittelfeldspieler halten zunächst eine kompakte Staffelung und schließen somit Passwege ins Zentrum und die Halbräume. 

  • Der ballnahe Spieler ist zwar „auf den Sprung“ zum gegnerischen Außenverteidiger, hält aber zunächst den Halbraum geschlossen. Erst mit einem Pass von Innen- zu Außenverteidiger attackiert der Spieler den Ball.
  • Der zentrale Spieler kontrolliert den Sechserraum und orientiert sich zur bespielten Seite. Der Spieler lässt sich nicht in einer ballfernen Position binden. Andernfalls entsteht ein großes Passfenster in die Feldmitte.
  • Der ballferne Spieler kontrolliert zum Einen den ballfernen Sechserraum des Gegners. Zum Anderen spielt er aber auch eine wichtige Rolle, wenn der Stürmer kein Zugriff hat und der Gegner auf den Torhüter oder den ballfernen Innenverteidiger auflösen kann. In diesem Fall läuft der ballferne Spieler den angespielten Spieler an und schließt die äußere Linie. Dadurch wird eine vollständige Verlagerung unterbunden und oftmals ein langer Ball provoziert. Damit dies gelingt, sollte der Spieler nicht zu tief oder zentral stehen. Daher kann sich der ballferne Spieler mit der Eröffnung bereits etwas nach vorne orientieren, sofern der ballferne Sechserraum noch kontrolliert werden kann.
Abbildung 5

Abbildung 5

Die Doppelsechs

Abbildung 6

Abbildung 6

Der ballferne Sechser übernimmt eine absichernde Rolle ein. Dabei rückt der Spieler ins Zentrum ein und hält Anschluss an die letzte Kette. Da der wichtige Sechserraum damit gesichert ist, kann der ballferne Sechser in höhere & breite Positionen rücken.

Abbildung 7

Abbildung 7

Das Ziel der zweiten Pressinglinie ist zwar das Schließen der Feldmitte, jedoch wird nicht jeder Pass zu unterbinden sein. In diesem Fall kann der ballnahe Sechser als Unterstützer agieren – vor allem dann, wenn der Raum hinter den Schnittstellen besetzt wird. Dabei nimmt der Sechser eine höhere Position ein und ist „auf dem Sprung“, wenn die 2. Linie durchspielt wird. Das ermöglicht ein Abfangen des Passes oder zumindest ein Unterbinden eines Aufdrehens. Im zweiten Fall doppeln die offensiven Mittelfeldspieler aktiv zurück.

Abbildung 8

Abbildung 8

Erfolgt ein Spiel in die Breite auf den gegnerischen Außenverteidiger, rückt der ballnahe Sechser zur bespielten Seite. Aus dieser Position heraus kann der Sechser Pässe ins Zentrum abfangen und am Flügel doppeln.

Die letzte Linie

Abbildung 9

Abbildung 9

Die Viererabwehrkette orientiert sich geschlossen zur bespielten Seite. Ist ein Durchsichern in der letzten Linie möglich, kann der ballnahe Außenverteidiger bei einem Pass in die Breite nach vorne verteidigen – vorausgesetzt es entsteht keine Unterzahl auf & in der Nähe der letzten Linie. Durch das Vorrücken kann der Außenverteidiger ein 2 gegen 1 am Flügel kreieren und ein Deckungsschatten auf den Gegenspieler im Rücken werfen. Der ballnahe Innenverteidiger deckt den Gegenspieler überlappend, um Zugriff auf einen „long-line“-Pass in die Tiefe zu haben.

Abbildung 10

Abbildung 10

Gleich gehts weiter...

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Autor: Luis Österlein

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