Spieleröffnung und Spielaufbau – Welche Optionen bieten sich im Ballbesitz?

Die meisten Trainer schaffen es relativ schnell, ihrer Mannschaft eine defensive Ordnung inklusive Verhaltensweisen „gegen den Ball“ zu vermitteln. Ungleich schwerer ist es, die Möglichkeiten mit Ball unter Gegnerdruck in das eigene Spiel zu integrieren. Hierzu benötigen wir die Spieleröffnung und den Spielaufbau, der im Optimalfall mit einem Torabschluss endet. Um dies umzusetzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die im Folgenden detaillierter vorgestellt werden.

Ein gutes Zusammenspiel im Spielaufbau ist im Wesentlichen vom Verhalten des Einzelnen als auch von den Spielern zueinander abhängig. Grundsätzlich spielt das Freilaufverhalten hier eine wichtige Rolle. Insgesamt lassen sich gute Abspielmöglichkeiten schaffen, indem die gesamte Mannschaft viele Ebenen bildet, d.h. sich versetzt positioniert, um somit die Passwinkel zu optimieren. So kann es gelingen, Tiefe und Breite bestmöglich auszunutzen. Die Ballempfänger sollten sich in die freien Räume seitlich neben oder hinter den Gegenspielern bewegen, um anspielbar zu sein. Die Umsetzung dieser Vorgaben kann unterschiedlich erfolgen. Anhand der folgenden Beispiele soll dies deutlich werden.

Optionen der Spieleröffnung für den Innenverteidiger

Die Optionen des Innenverteidigers sind vergleichbar mit der des Torwarts. Da meist das erste Anspiel zum Innenverteidiger erfolgt, macht es Sinn, sich dessen Position anzuschauen und die damit verbundenen Optionen:

  1. Anspiel auf den Außenverteidiger
  2. Anspiel auf den Zielspieler
  3. Diagonalball
  4. Pass auf den einlaufenden Außenspieler
  5. Steil-Klatsch mit der Spitze
  6. Andribbeln aus der eigenen Position

Der Pass von einem Innenverteidiger zum anderen ist in der Regel ein Querpass. Nach meinem Dafürhalten sollte die Eröffnung wenn möglich immer nach vorne gespielt werden. Daher gehe ich nicht weiter auf diese Option ein.

1. Anspiel auf den Außenverteidiger

Abb. 1: Blau bildet durch versetzte Positionen 5 Ebenen.

Abb. 1: Blau bildet durch versetzte Positionen 5 Ebenen.

Das Anspiel auf den Außenverteidiger ist eine gängige Variante, um ein dichtgestaffeltes Mittelfeld zu umspielen. Ist der vertikale Ball nicht möglich, wird oft versucht, über den Außenverteidiger Raumgewinn zu erzielen. Das wichtigste Verhalten des Außenverteidigers ist das „Entgegenkommen“. D. h. eine Auftaktbewegung nach vorne und eine offene Stellung sind Grundvoraussetzungen für ein Anspiel. Sind diese nicht gegeben, erfolgt kein Pass. Hat der Außenverteidiger „Druck“ durch einen direkten Gegenspieler, kann der Innenverteidiger auch eine „Klatsch-Option“ anbieten, indem er sich nach hinten absetzt und der Außenverteidiger kann den Ball sofort wieder zurückspielen.

2. Anspiel auf den Zielspieler

Der Zielspieler ist meist ein großgewachsener Mittelstürmer. Wenn auch oftmals der lange Ball verteufelt wird, ist er doch in einigen Situationen sinnvoll. Voraussetzung dafür ist, dass ein Spieler als Zielspieler fungiert, der auch die körperlichen Voraussetzungen mitbringt. Der Innenverteidiger kann dann durch einen langen Ball relativ schnell in den torgefährlichen Raum des Gegners kommen. Hierzu sollten im Vorfeld aber einige Aspekte besprochen werden. Der Zielspieler sollte seine Position unter verschiedenen Aspekten wählen:

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Autor: Pascal Bach

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